„Gekrönt“ – 82 examinierte Erzieher*innen feiern den Abschluss

Manche waren 4 Jahre an den EFS, einige 3 Jahre, andere 2 Jahre – „gekrönt“ wurden sie alle für ihre Anstrengungen in Praxis und Theorie der Sozialpädagogik mit einer symbolischen goldenen Krone.  82 Absolvent*innen  – jetzt fertige Erzieher*innen – nahmen am 22. Juni 2018 ihre Examenszeugnisse in der Lutherkirche entgegen. Die Feierlichkeiten begannen mit einer Andacht, die Bettina Ley mit den Unterstufen vorbereitet hatte.

Hier ein kurzer Auszug aus den Gedanken, die von Janna Pienkos und Anita Wormsbecher (U3) vorgetragen wurden:

„Nach der Bibel ist jeder Mensch gekrönt. Gott „schmückt dich mit einer Krone – sie besteht aus Güte und Barmherzigkeit. Er versorgt dich mit Gutem dein Leben lang“. (Psalm 103) Ihr alle hier – aus der O1, der O2, der O3 und der O4 – tragt vor Gott eine Krone. Ihr seid seine Königskinder – so sieht Gott euch,- genau so, mit allen Ecken und Kanten, mit dem, was ihr könnt und mit dem, was ihr eben auch nicht könnt.
Jeder von euch hat seinen eigenen Wert, also setzt euch ruhig aufrecht hin, verändert eure Haltung. Wer als königlicher Mensch lebt, der kann auch zu den anderen königlich sein, gnädig und mitfühlend. Königliche Menschen helfen, unterstützen und begleiten, wo sie können, weil sie die Kraft dazu haben. Das wird nun bald eure Aufgabe sein – jeden Tag. Wer um seine Würde als Gotteskind weiß, kann andere trösten, ihnen Mut zusprechen. Wer von Gott her um seinen Wert weiß, kreist nicht ständig um sich selbst, sondern ist offen für andere
…“

Musikalisch verantwortlich war Jörg Spaude mit dem Chor der Unterstufen, und mit ihrem wunderbaren Solo des Songs „I lived“ erntete Leonie Kampe (wie immer bei ihren Auftritten!) einen tosenden Applaus. Carolin Gärtner (O1) erklärte, wie wichtig die Teilnahme an kulturellen Ereignissen auch für finanziell benachteiligte Familien ist, und deswegen wurde die Kollekte für Kukuk, die Osnabrücker „Kunst-und-Kultur-Unterstützungs-Karte“ eingesammelt. Auch an den Schülerhilfefond der EFS wurde gedacht, Micha Wille (O3) bot kleine selbst erstellte Schutzengel zum Verkauf an und spendete den gesamten Erlös. Damit kann wieder schnelle und unbürokratische Hilfe an Schüler*innen der EFS ermöglicht werden, z.B., wenn das Bafög-Amt (noch) nicht zahlt oder auch in anderen kurzfristigen finanziellen Notsituationen.
Abschließend wurden in der Lutherkirche in launigen Reden die Schulzeit reflektiert, an manche humorige Situation erinnert sowie viele gute Wünsche für die Zukunft formuliert, bevor die Zeugnisse an die einzelnen Klassen übergeben wurden. Wie Frau Kläfker (Schulleitung) hervorhob, wird den jungen Menschen aufgrund des Fachkräftemangels in der Kinder- und Jugendhilfe ein schneller Übergang in den Beruf gelingen – nicht wenige starten direkt am 1. Juli in ihre neue Stelle.
Weitere Höhepunkte des Tages waren der Sektempfang in der Aula der EFS sowie die Party im Alando.
Die Lehrkräfte beglückwünschen diesen  besonderen Examensjahrgang und freuen sich auf ein Wiedersehen in der Praxis, in der Heilpädagogen-Ausbildung der EFS oder ….  😉

Friederike Niederdalhoff, 23.06.2018


Erna de Vries – eine beeindruckende Zeitzeugin zu Besuch in den EFS

„Du wirst überleben, und du wirst erzählen.“
Am 7. Mai 2018 herrschte in der Aula der Ev. Fachschulen  Osnabrück ungewohnte Stille, obwohl mehr als 160 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und weitere interessierte BesucherInnen anwesend waren. Der Grund für diese Ruhe war die 94-jährige Erna de Vries aus Lathen, die über ihre Erinnerungen an die Zeit des Holocaust sprach.
Frau de Vries wurde 1923 geboren, ihr Vater war protestantisch und ihre Mutter jüdisch, und damit war sie laut der Nürnberger Gesetze der Nationalsozialisten „Mischling ersten Grades“. Nach dem frühen Tod ihres Vaters lebten Erna de Vries und ihre Mutter in Kaiserslautern, wo sie den zunehmenden Repressalien der Nazis unterworfen waren. So erlebten sie unter anderem die furchtbare Zerstörung ihrer Wohnung in der Reichspogromnacht und die anschließende vollständige Entrechtung der Menschen jüdischen Glaubens. Als ihre Mutter 1943 den Deportationsbefehl nach Auschwitz bekam, entschied sich die Tochter, freiwillig mitzugehen, weil sie ohne ihre Mutter nicht in Kaiserslautern bleiben wollte.
Sehr eindringlich schilderte sie den langen Transport nach Auschwitz, die Ankunft an der Rampe, die entwürdigenden Arbeits- und Lebensbedingungen und die schreckliche Angst, die alle Häftlinge jeden Tag haben mussten, denn in Auschwitz wurde sowohl nach Plan als auch willkürlich gemordet.
Als „Mischling ersten Grades“ wurde Frau de Vries  später von Auschwitz in das KZ Ravensbrück verlegt, wo sie für die Rüstungsindustrie bei Siemens arbeiten musste. Im Frühjahr 1945 schließlich wurden die inhaftierten Frauen gezwungen, sich auf einen der sogenannten „Todesmärsche“ zu begeben. Dort hat sie die Befreiung durch die Amerikaner erlebt.

Seit mehr als 20 Jahren hat Erna de Vries es sich als Aufgabe gesetzt, den Auftrag ihrer Mutter: „Du wirst erzählen!“ umzusetzen. So ist sie unter anderem in zahlreichen Schulen unterwegs, um ihre Lebensgeschichte der Jahre 1933 bis 1945 zu schildern und um mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch zu kommen.

Fazit der Veranstaltung in den EFS: In Zeiten von zunehmendem Nationalismus, Rassismus, Rechtspopulismus und Antisemitismus sind Zeitzeugenbesuche wie dieser ein sehr wichtiges Projekt, denn wer will, kann aus der Geschichte sehr viel für die Gegenwart lernen. Dankbar und mit sehr großer Hochachtung und Anerkennung zollten die Zuhörer einen lang anhaltenden abschließenden Beifall für Frau de Vries.

Friederike Niederdalhoff


Regenbogen-Revue der Unterstufen – ein Bericht von Janna Pienkos

„Vielleicht werden die Träume, die du zu träumen wagst, tatsächlich wahr.“

Diese Hoffnung versuchten wir, die 77 Schüler und Schülerinnen der drei Unterstufenklassen der EFS am 20.04.2018 durch unsere abwechslungsreiche und farbenfrohe Regenbogen-Revue zu verbreiten.

Ein knappes halbes Jahr verbrachten wir, aufgeteilt in vier Kurse, mit der Vorbereitung für diese Aufführung.

Unser Chor, der verschiedenste Lieder einstudierte, vermochte Gänsehaut über den einen oder anderen Zuschauer zu jagen. So werden uns wohl Lieder wie „Kinder in der einen Welt“ oder die toll gemeisterte Solodarstellung des Liedes „Stell dir vor“ von Josy Emilia Landgraf lange in Erinnerung bleiben. Unter der Anleitung unseres Musiklehrers Jörg Spaude gelang eine schöne und abwechslungsreiche Musikuntermalung der Regenbogen – Revue. „Jörg Spaude war selbst sehr motiviert und übertrug dies auch auf uns Schüler. Das Singen war immer sehr lustig.“ — Zitat: Mitglieder des Chors.

Durch szenische Einlagen wie „Doktor Allwissend“ entlockte der Improvisationstheaterkurs den Zuschauern ein Schmunzeln oder Lachen. Allerdings gelang es auch durch Darstellungen wie „Freude auf ein Date“, die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken über ernste Themen, wie zum Beispiel die „Diskriminierung von Homosexualität“ anzuregen. Unter der liebevollen Anleitung von Verena Jannaber stellten wir, die Schülerinnen und Schüler des Improvisationstheaters, eine Show auf die Beine, welche die wichtigsten Themen der Regenbogen – Revue auf eine einprägsame und humorvolle Art und Weise darstellte. „Wir hatten sehr viel Spaß und haben viel zusammen gelacht! Auch wenn es nicht immer ganz so einfach war.“ — Zitat: Mitglieder des Improvisationstheater-Kurses.

Der Religionspädagogik-Kurs fasste die Themen der Regenbogen Revue in ernsten und liebevoll gestalteten Texten und Erzählungen zusammen, die durch uns Schüler und Schülerinnen während der Aufführung vorgetragen wurden. Reden über Nelson Mandela und Bischof Desmond Tutu, die gegen das Schwarz-Weiß denken kämpften, Erzählungen von einem freien Leben in Liebe und Einigkeit oder die große Rede gegen Diskriminierung, der Traum von Martin Luther King, das irgendwann seine kleinen Kinder in einer Nation leben, in der sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden. Bitten um Gerechtigkeit für die Kinder dieser Welt. Texte, mit denen wir für den Frieden eintreten wollen, der jedem gebührt. Bettina Ley als unsere anleitende Lehrkraft arbeitete mit uns Seite an Seite.  „Wir haben viele neue Erfahrungen gesammelt als eingespieltes, tolles Team. Dank Bettina.“ — Zitat: Mitglieder des Religionspädagogik-Kurses.

Für die instrumentale Untermalung der Regenbogen Revue sorgte die Band unter Anleitung des engagierten Lehrers Eckhard Heggemann. Dass die meisten Teilnehmer dieses Kurses bis zu Beginn der Vorbereitungen noch nie ein Instrument in den Händen hielten, ist nicht zu erahnen gewesen. Durch harte Arbeit gelang es den Schülerinnen und Schülern, die Revue mit sorgfältig eingeübten Stücken wunderbar zu begleiten. Mit den Instrumenten Bassgitarre, E-Gitarre, Cajón und einem Keyboard gelang es der Band, die Gesänge des Chors und die Theatereinlagen des Improvisationstheaters passend und anregend zu untermalen. „Es war harte Arbeit, die sich letzen Endes sehr gelohnt hat. Ohne Eckhard Heggemann wäre uns dies nicht möglich gewesen.“ — Zitat: Mitglieder der Band.

Die Regenbogen Revue war eine vielfältige Mischung aus Freude und Ehrfurcht für die Themen, die wir anbringen wollten, um die Zuschauer und Zuschauerinnen auch zum Nachdenken anzuregen.

In dem halben Jahr gelang es uns, mit Begleitung der Lehrkräfte Bettina Ley, Verena Jannaber, Jörg Spaude und Eckhard Heggemann eine Aufführung auf die Beine zu stellen, die uns ganz neue Möglichkeiten eröffnete. Wir lernten uns besser kennen und fanden neue Freunde. Wir lernten, miteinander zu arbeiten. Wir erkannten, dass wir als ein Team, als eine Einheit durch Mut, Kreativität und Engagement ein Werk auf die Beine stellen können, auf das wir stolz sein können.

So vielfältig wie der Regenbogen waren unsere Lernerfahrungen. Es hat Spaß gemacht, sich auf unterschiedlichste Art und Weise an neue Themen zu wagen. So wurden diese Kurse für alle zu einem Gewinn.

… und wer weiß, vielleicht werden ja auch die Träume, die wir zu träumen wagen, tatsächlich wahr – irgendwann, vielleicht, jetzt und hier … somewhere over the rainbow….

Janna Pienkos U3



Einladung zur Regenbogen-Revue der Unterstufen, 20. April 18, 20.00 Uhr

Die Regenbogen – Revue:   Was erwartet die Besucherinnen und Besucher?

Der Regenbogen ist ein wesentliches Element zahlreicher Mythologien und Religionen – über Kulturen und Kontinente hinweg. Häufig hat er dabei die Rolle eines Mittlers oder einer Brücke zwischen der Götter- und der Menschenwelt.

Im Alten Testament ist der Regenbogen ein Zeichen des Bundes, den Gott mit den Menschen schloss. Gott versprach mit ihm das Ende der Sintflut. Der Regenbogen gilt bis heute als Zeichen des Friedens zwischen Mensch und Gott. „Jedes Mal, wenn ich Regenwolken über die Erde schicke, wird der Regenbogen in den Wolken zu sehen sein. Dann werde ich an meinen Bund mit euch und mit allem, was lebt, denken.“

Auch in der Musik finden sich zahlreiche Anhaltspunkte rund um den Regenbogen. Judy Garland besang 1939 eine Gegend „irgendwo über dem Regenbogen“ wo „Träume wahr werden“.  Natürlich gibt es noch viele weitere symbolische Verwendungen für den Regenbogen. Die „Rainbownation“ in Südafrika. Die Regenbogenfahnen für Toleranz und sexuelle Freiheit. Die Fahne der Friedensbewegung …

Die Schüler und Schülerinnen des Religionspädagogikkurses unter Leitung von Bettina Ley haben verschiedene Symboliken und Ideen zum Regenbogen aufgegriffen, weiterentwickelt und interpretiert. Die musikalische Umsetzung haben Schüler und Schülerinnen des Chores von Jörg Spaude sowie der Band unter Leitung von Eckhard Heggemann in die Hände genommen. Die Bühnendarstellung wird von Schülern und Schülerinnen des (Impro-)Theaterkurses unter Leitung von Verena Jannaber übernommen.

Ein großes Schulprojekt, an dem mehr als 75 Personen vor und hinter den Kulissen mitwirken, um die Zuschauer auf eine Regenbogenreise – auf eine Revue der besonderen Art mitzunehmen. Eine informative und unterhaltsame Inszenierung mit bunten Szenen, verschiedenen Facetten, vielen bekannten und unbekannten Liedern.

Aufführung: Freitag, 20. April um 20.00 Uhr

Ort:  Aula der Evangelische Fachschulen für Sozialpädagogik und Heilpädagogik, Iburger Str. 183, 49082 Osnabrück

Eintritt frei – um eine Spende zugunsten des Schülerhilfefonds der EFS sowie der Osnabrücker Kindertafel wird gebeten

 


Verabschiedung der examinierten HeilpädagogInnen am 23. Februar 2018

Und wieder eine fröhliche Zeugnisverleihung…

Nach mehr als 2,5 Jahren war es soweit: Am Freitag, 23. Februar wurden 16 Heilpädagoginnen und Heilpädagogen der HP TZ 3 feierlich entlassen. Unter dem Motto „Positiv annehmen“ hatte die Klasse gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Dietmar König eine Andacht vorbereitet, in der das Bibelwort Mt. 6, Vers 25 bedacht wurde: „Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet. Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Marcel Stölting am Klavier und Zander Reurik und Dietmar König mit der Gitarre.

„Positiv annehmen“ war ein häufig genannter Begriff in der Ausbildung, zum ersten Mal ins Spiel gekommen bei einem gemeinsamen Improvisationstheaterprojekt mit der Impro-Aktiv-Werkstatt der Ledder Werkstätten. Was für das Improtheater unabdingbar ist, weil ohne das positive Annehmen keine Geschichte auf der Bühne entstehen kann, passt auch sehr gut zu der Ausbildung und den neuen beruflichen Herausforderungen der HeilpädagogInnen: Sieh Dir die Situation an, beobachte gut, erkenne die Ressourcen und baue Dein weiteres pädagogisches Handeln professionell darauf auf.

Außerordentliches Durchhaltevermögen und hohes Engagement haben die AbsolventInnen des berufsbegleitenden Bildungsgangs bereits in den vergangenen zweieinhalb Jahren bewiesen, mit dem zusätzlichen theoretischen und praktischen Handwerkszeug der Ausbildung kann es nun also losgehen in eine erweiterte berufliche Zukunft. Da passte das Abschiedsgeschenk von Klassenlehrerin Maria Hinze sehr gut: Ein heilpädagogischer Herzschrittmacher, praktisch und mit Symbolkraft.

F. Niederdalhoff, 23.2.18


Examensfeier der Sozialpädagogik in Teilzeit am 12. Januar 2018

„Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen!“

Unter dieses Motto stellte die Teilzeitklasse 4 der Evangelischen Fachschulen am 12.01.2018 ihre Examensandacht. Alle 18 Absolventen dieser Ausbildungsform haben vor dreieinhalb Jahren einen Neuanfang gewagt und sich dem Abenteuer einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Erzieher/in gestellt.

Zeugnisverleihung

„Ein guter Plan ist mehr als eine Idee“ lautet eine Zeile aus dem Lied „Neuanfang“ von Clueso. Das Thema des Liedes zog sich wie ein roter Faden nicht nur durch die Andacht und den anschließenden Sektempfang, sondern auch durch die gesamte Ausbildungszeit. Mit einem großen Organisationstalent, hoher Belastbarkeit und gutem Stressmanagement ist es allen 18 Absolventen über die lange Ausbildungszeit gelungen, einen sehr guten Abschluss zu erreichen. Diese besagten Fähigkeiten kamen am Ende noch einmal bei einer äußerst gelungenen Abschlussfeier mit lustigen, bewegten und auch lauten Momenten bravourös zur Geltung.

Melanie Witte

Alles weitere nach dem Motto: Bilder sagen mehr als tausend Worte!