Neue Autorität: Projekt der TZ3b

In der vergangenen Woche waren ein Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin vom Haus am Schlehenbusch bei uns an den EFS.

Seit 1964 begleiten und fördern die MitarbeiterInnen im Haus am Schlehenbusch junge Menschen zwischen 15 und 21 Jahren auf einem wichtigen Abschnitt ihres Lebensweges: vom Jugendlichen zum Erwachsenen, von der Schule in Ausbildung und Beruf. Die Einrichtung bietet neben differenzierten heilpädagogisch-therapeutischen Wohn- und Betreuungsangeboten die Berufsbildenden Schulen für soziale und emotionale Entwicklung. Betreut werden Jugendliche und junge Erwachsene, die aufgrund ungünstiger Entwicklungsbedingungen von einer seelischen Behinderung und/ oder einer langfristigen sozialen Ausgrenzung bedroht sind.

Pädagogin Helena Ungemach berichtet:

„Auslöser der Kooperation war das Praxisprojekt der TZ3B. Gemeinsam haben wir die Einrichtung besucht und eine Gruppe hat sich im Anschluss näher mit dem dortigen Konzept zur „Neuen Autorität“ beschäftigt. Um das Thema abzurunden habe ich die beiden angefragt und sie waren einverstanden, uns zu besuchen. Die TZ2A, TZ2B, Tz3A und TZ3B haben in der Aula teilgenommen. Zu Beginn hat Pädagogin Silvia Retta-Juchem einen kurzen Einstieg gestaltet, um die SchülerInnen auf die kommenden 90 Minuten vorzubereiten.

Die sieben Säulen der NA wurden kurz vorgestellt (siehe Bilder) und auf einer Vorlage konnten Fragen notiert werden. Im Anschluss berichteten die beiden Kolleginnen über ihre Einrichtung und das Konzept der neuen Autorität. Anschließend ging es in einen gemeinsamen fachlichen Austausch zum Thema, der sehr gewinnbringend war. Es war ein gelungener Abend.“

Die Leitlinien des Hauses am Schlehenbusch gründen sich in einem christlichen, humanistischen Weltbild. Es bietet einen Rahmen mit schützenden und stützenden Grenzen. Die Beziehungsgestaltung ist geprägt von vertrauensvoller Verbundenheit statt Kontrolle. Die Grundhaltung im täglichen Handeln ist geprägt von der „Neuen Autorität“ nach Haim Omer. „Im Umgang mit den anvertrauten jungen Menschen zeigen die MitarbeiterInnen Stärke, ohne Macht zu demonstrieren. Sie kontrollieren nicht die ihnen anvertrauten Menschen, sondern sich selbst, übernehmen Verantwortung, zeigen wachsame Präsenz und bleiben beharrlich in Beziehung.“

(Quelle: https://www.diakonie-os.de/angebote/kinder-und-jugend/stationaere-hilfen-zur-erziehung/haus-am-schlehenbusch.html)


Tiergestützte Pädagogik an den EFS

Tierischen Besuch hatte die SPTZ 3B jetzt von der neunjährigen Berner Sennenhündin Luna. Begleitet wurde Luna von ihrer Besitzerin, Susanne Lopes Antunes. Mensch und Tier arbeiten in der tiergestützten Intervention seit 2017 als Therapie-Begleithund-Team.

Das ESAAT (European Society for Animal Assisted Therapy) zertifizierte Team hat ihren Schwerpunkt in der tiergestützten Pädagogik, da Susanne Lopes Antunes als Erzieherin im ev.-luth. Martini-Kindergarten in Melle-Buer tätig ist. Zusammen durfte die Klasse verschiedene tiergestützte Aktivitäten mit Luna spielen und so erfahren, wie die tiergestützte Pädagogik die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereichern kann. Lopes Antunes hat ihre Ausbildung ebenfalls an den EFS absolviert.

Luna wurde ihrer Aufgabe als Türöffner, Bindeglied und Motivator auch bei der Interaktion mit der Klasse mehr als gerecht. Viele Fragen konnten beantwortet werden, und es wurde deutlich, dass die tiergestützte Intervention positiv zum Wohlbefinden des Klienten jeden Alters beiträgt. Darüber hinaus können im Zuge der ehrlichen und wertfreien Beziehung zwischen Menschen und Tieren physische, soziale, emotionale und kognitive Fähigkeiten der Klienten gefördert werden.

Text: Tanja Koch-Weber


Sportunterricht 2.0

Unterricht an den EFS, das ist viel mehr als Referate, Klausuren, Psychologie, Deutsch, Mathe oder frühkindliche Erziehung, denn zu einer ganzheitlichen Pädagogik gehören auch andere wichtige Bereiche wie Ernährung, Bewegung, Freizeitpädagogik, Elterngespräche und vieles mehr. Unser Sport- und Bewegungsunterricht ist bunt, vielfältig und spannend.

Zeigt her Eure Trampolinsocken!

Die Teilzeitklasse 2b hat jetzt gemeinsam mit Helena Ungemach die Trampolinhalle Upsprung im Modul 5 Bewegung besucht. Wir bringen Kinder – und viele weitere Altersgruppen in Bewegung :-)!

Bewegung ist mehr als Rundenlaufen oder Kniebeugen.

OLB Kultur der Unterstufen

Impressionen aus dem OLB Kultur der Unterstufen. Zum Thema „Drei Akte in unruhigen Zeiten“ haben die Unterstufen-Klassen ganz unterschiedliche Szenen erarbeitet und als Schattentheater mit den MitschülerInnen geteilt.

Herausgekommen sind Stücke, die berührt und zum Nachdenken angeregt haben. Danke, liebe Unterstufen für Euer Engagement!

Verena Jannaber


Engelsbotschaften aus der Unterstufe

Die Unterstufenklassen haben sich im Unterricht mit dem Thema „Engel“ beschäftigt. Religionspädagogin Birgit Jaeger berichtet:

„Engel finden wir in der Adventszeit überall. Adventszeit ist die Zeit der Engel. Die biblischen Geschichten erzählen uns von Engelsbegegnungen,  von Gottes Boten, von seinem Bodenpersonal.

Die Botschaft der Engel  an die Hirten auf dem Felde in der  der Weihnachtsgeschichte:

Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn Euch ist heute der Heiland geboren.

Folgende Fragen bewegen uns dabei:

Ist dir schon Mal ein Engel begegnet?

Hände wie deine, wie du dein Gesicht und blickt er dich an, dann erkennst du ihn nicht, viel später fällt dir ein: Das kann ein Engel gewesen sein.

Wo bist du jemandem zum Engel geworden?

Wir Menschen sind Engel mit nur einem Flügel. Um Fliegen zu können, müssen wir uns umarmen.

 

Die Engelsflüge vor der EFS (Bild) weisen darauf hin, dass es auch hier Engelsbegegnungen geben kann.

 

 

 

 


Studientage O2: SOS-Kinderdorf-Zentrum Bremen

Zwei Tage zur freien Verfügung: Was machen wir damit? Zeit miteinander, sich als Gruppe erleben, Spaß miteinander haben, vielleicht gemeinsam kochen und / oder essen und eine Exkursion mit fachlichem Input. Aus diesen Überlegungen wurde ein abwechslungsreiches selbstorganisiertes Programm:

Am Donnerstag, 14. Oktober, ging es mit dem Zug nach Bremen. Im SOS-Kinderdorf-Zentrum Bremen erwartete uns Frau Zieme (Bereichsleitung, Kinderwohngruppen), die uns von dieser Trägereinrichtung und ihren Abteilungen berichtete. So erfuhren wir, dass das klassische SOS-Kinderdorf in Worpswede nur eine Einrichtung in einer vielfältigen Angebotspalette von Frühberatung, Familienzentrum inkl. Krippe und Kita, über Schulbetreuung, Tages- und Wohngruppen ist. Darüber hinaus werden junge Menschen auf dem Weg in die Selbständigkeit und dem Ausbildungsweg begleitet. Der offene Stadteiltreff lädt alle Bewohner*innen der Umgebung zu günstigen Mittagsangeboten, ins Café, zu Spielenachmittagen u. ä. ein. Frau Glingener (Frühberatung) und Frau Stegert (Jugendwohngruppen) stellten uns ihre Arbeitsfelder vor und unsere vielen Fragen wurden gerne beantwortet.

Die vielen Angebote und Projekte können wir hier gar nicht darstellen. Es lohnt sich aber, weiter auf der Homepage des SOS Kinderdorfs Bremen zu recherchieren: https://www.sos-kinderdorf.de/kinderdorf-bremen.

Wie wir gehört haben, ist das SOS Kinderdorf auch ein guter Arbeitgeber. 😊 Bewerbungen auch für Praktika werden gerne entgegengenommen.

 

Im Anschluss zu der lebendigen Info-Veranstaltung durften wir im Stadtteiltreff das Mittagessen genießen, bevor wir aufgeteilt in 2 Gruppen Führungen durch das SOS-Kinderdorf-Zentrum mit Secondhandshop „Klamöttchen“, Beratungs- und Betreuungsräume, Bücherkammer, etc. und die Jugendwohngruppe der unbegleiteten minderjährigen geflüchteten Jugendlichen besuchen durften. Die Wohngruppe liegt nur wenige Minuten vom SOS Kinderdorf Zentrum entfernt. Derzeit leben hier sechs Jugendliche aus Afghanistan und Syrien. Sie gehen zur Schule oder absolvieren Ausbildungen und suchen hier fern vom Krieg einen Weg in ein ganz normales Leben.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten und vor allem bei Frau Zieme, die diese Eindrücke auf unsere Anfrage so wohlwollend für uns organisiert und uns vor Ort begleitet hat.

Der zweite Programmpunkt war der Besuch des interaktiven Wissenschafts-Museums „Universum“. Auch wenn das Museum stellenweise doch etwas in die Jahre gekommen ist, bietet es in den Bereichen „“Technik“, „Mensch“, „Natur“ und aktuell dem Sonderprogramm „Up to Space“ interessante Einblicke und Erkenntnisse.

Satt an Eindrücken ging es am Abend mit dem Zug zurück nach Hause.

Der nächste Tag stand dann unter dem Motto: gemütlich frühstücken mit „Mitbring-Buffet“ bei Karin (Klassenlehrkraft). 😋.

Alle Ziele voll erreicht! 👍


Erfahrungsbericht Teilzeit: „Eine lohnende Herausforderung“

Schülerin Alexandra Lohberg macht Mut, eine Ausbildung an den EFS zu wagen

Da stehe ich also nun vor einer Entscheidung. Höre, wie man mir sagt, dass Fachkräftemangel herrsche, stelle erstaunt fest, dass neben KollegInnen auch meine Freunde mir dazu raten, nochmal ganz neu durchzustarten. Einen Beruf zu erlernen, der für so viele Kinder und Jugendliche grundsteinlegend für ihr späteres Leben sein wird. Und zwischen all diesen Ratschlägen, aufmunterndem Schulterklopfen und Träumen stehe nun also ich.

Walt Disney hat einmal gesagt: „Wenn du es Dir vorstellen kannst, kannst Du es auch machen.“

Ich überlege lange, wäge ab und entscheide mich für eine duale Ausbildung an den evangelischen Fachschulen. Die Gründe hierzu liegen faktisch gesehen auf der Hand:

Im normalen Tagesablauf arbeite ich in meiner Einrichtung, welche vollstationär ist, verdiene Geld und kann somit meinen Lebensunterhalt selbst verdienen. In den Abendstunden besuche ich den Unterricht der EFS. Verschiedene Modelle machen es mir möglich, dass wiederum Passende für mich zu finden.

Als ich die Schule betrete, die Stundenpläne einsehen und mir ein Bild über das machen kann, was auf mich zukommt, komme ich zunächst ins Grübeln: Klausuren, Praxisberichte, Angebote ausarbeiten, zwei Blockwochen pro Jahr. Meine Arbeitsstelle, meine Familie, mein Haushalt und meine Hobbies on top. Das ist eine Herausforderung, die viel Struktur und Organisation  braucht, oftmals einen kühlen Kopf verlangt und im ersten Moment wirklich etwas einschüchternd wirkt.

„Schaffe ich das?“  Sowie diese Frage in mir aufkommt, ploppt prompt eine Gegenfrage auf: „Was hast du für eine Alternative? Und wie soll diese, im besten Falle, bessere Alternative, aussehen?“

An den EFS wird mir nicht nur fundiertes Wissen vermittelt, das ich für das Arbeiten mit Menschen benötige. Nein, ich lerne mich selbst neu kennen. Seiten, von denen ich gar nicht ahnte, dass sie da gewesen sind. Ich lerne, mich neu zu strukturieren, eine Woche neu durchzutakten, lerne, wie ich Atempausen für mich gewinnen kann und das Beste ist, dass ich in diesem Lernprozess zu keinem Zeitpunkt allein dastehe.

Die Lehrkräfte stehen mir jederzeit für beratende Gespräche zur Seite. Eine persönliche, unter Schweigepflicht stehende Seelsorgeberatung kann helfen, neue Sichtweisen zu entdecken und Probleme zu lösen.

Das Lernen an den EFS ist insofern eine Win-Win-Situation zwischen Theorie und Praxis, da ich Erlebtes auf der Arbeitsstätte mit dem Erlernten in der Schule abgleichen und verbessern kann und bei aufkommenden Fragen zeitnah Antworten erhalte. Ich verstehe Lernprozesse so deutlich schneller und schöpfe neues Potenzial aus mir selbst. Praxisanleitende Gespräche runden den vielfältigen Unterricht an den EFS ab. Ich fühle mich zu keinem Zeitpunkt allein gelassen mit möglichen Problemen oder Fragen. An dieser Schule habe ich lösungsorientierte Erfahrungen gesammelt und bin dafür wirklich dankbar.

Ich könnte auch sagen: Es ist „Learning by doing“, da ich jederzeit auf das vielfältige und fundierte Wissen der Lehrkräfte an den EFS zurückgreifen kann, um es dann anzuwenden.

Ob es immer leicht für mich ist, in dieser Form der dualen Ausbildung zwischen Dienststelle, Familie, meinen Hobbies und der Abendschule die Balance zu finden? Nein, sicherlich nicht. Es ist eine zeitliche Herausforderung, die jedoch lohnender nicht sein könnte. Denn am Ende stehe ich mit einem Fachabitur und einer Fachausbildung in der Hand da und kann aus einem Pool an Arbeitsangeboten mir genau den Bereich heraussuchen, in dem ich von Herzen gerne arbeiten möchte.

Also: Nur Mut!

Eure Alexandra Lohberg


Remarque-Projekt im Deutschunterricht

„Die Nacht von Lissabon“: Dieser Roman des in Osnabrück geborenen Schriftstellers Erich Maria Remarque war Thema im Deutschunterricht der U1 und der U3 im Schuljahr 2020/21.
Neben der „klassischen“ Bearbeitung des Romans haben die Schüler:innen interessante Exkursionen und Rundgänge mit Theaterszenen in Osnabrück geplant und durchgeführt, denn Teile des Romans spielen in unserer Heimatstadt.

Mehr zum Projekt hier: Bericht – Die Nacht von Lissabon


Foto-Ausstellung der U1 im Studier-Café

„Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nicht sichtbar geworden wäre“ (Robert Bresson): Genau das haben wir versucht durch unsere Ausstellung im Modul 5 „Kunst“ bei Anne Harpenau auszudrücken.

Wir zogen los und fotografierten unsere ersten kreativen Werke während des Homeschoolings. Mit dem Auftrag, besondere Momente einzufangen betrachteten wir Gegenstände, Orte und Menschen aus einem anderen Blickwinkel. Danach fügten wir die aufgenommenen Werke zusammen und erstellten unsere ganz eigene Vernissage. Die Ausstellung im Studier-Café verführt zum Betrachten und Bestaunen. Wir laden ein, die Bilder auch länger als eine Sekunde anzusehen, denn jedes Bild hat etwas Besonderes und erzählt seine ganz eigene Geschichte.

Anna Schreiber, U1

Ausstellung_Studiercafé


M5 Spiel: Actionbounds gegen Corona-Blues

In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir uns in den Oberstufen im Modul 5 mit dem Thema Spiel beschäftigt. An sich ein eher praktisches Thema. Dadurch, dass es in diesem Schuljahr examensrelevant war, wurde im Vorfeld deutlich, dass auch mehr theoretische Inhalte als üblich einfließen würden. Die Corona-Pandemie hat uns im Hinblick auf das praktische Tun und das Ausprobieren der Spielmöglichkeiten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun mussten coronakompatible Spielalternativen her, da der Unterricht teilweise in Halbgruppen und oftmals im kompletten Homeschooling stattfand. Aber wir wollten spielen! Also entschieden wir uns in der O1 für Actionbounds.

Actionbound?! Was ist das eigentlich? Actionbound beschreibt eine App, mit der es möglich ist, digitale Schnitzeljagden zu spielen und selbst zu kreieren. Wir starteten im Dezember mit einem Weihnachts-Actionbound. Alle nutzten die App, und wir versuchten gemeinsam -digital- unser Weihnachtsfest zu retten, indem wir kniffelige Rätsel lösten. Im Anschluss haben wir in Gruppen via Videokonferenzen eigene Actionbounds erstellt und so konzipiert, dass diese von jedem zu Hause gespielt werden konnten, und wir dennoch ein gemeinsames Erlebnis hatten. Großen Spaß hat im Anschluss die Ergebnisauswertung gemacht – insbesondere das Begutachten der aufgenommenen Audio- und Bilddateien.

Helena Ungemach