Nach einem bzw. zwei Ausbildungsjahren wurden am 23.06. (BFS 2CA) und am 25.06. (BFS 2a und BFS 2b) die Absolvent*innen der Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz feierlich entlassen. Gut gelaunt verabschiedeten sich die Schüler*innen von ihren Mitschüler*innen und ihren Lehrkräften, teilweise lag auch ein Bedauern in der Luft, denn insbesondere in der komprimierten Ausbildung der sogenannten „Quereinsteiger“, die nach einem Jahr die Ausbildung beenden, haben sich intensive Klassengemeinschaften gebildet.
Mit dem beruflichen Abschluss eröffnen sich nun viele Möglichkeiten, unter anderem die Tätigkeit in Krippe, Kita oder Hort – oder die weitere Fortführung der Ausbildung zum/zur Erzieher*in an den EFS, je nach Wunsch in Vollzeit- oder berufsbegleitend in Teilzeit.
Herzliche Glückwünsche an die Sozialpädagogischen Assistent*innen!
Und hier noch die Abschlussrede der BFS 2b (Quereinsteigerklasse) – verfasst von Janina Determann:
Das erste Jahr
Nun stehen wir also hier
schick gekleidet und in den Fingern die Gier,
endlich unsere Ausbildung in den Händen zu halten,
endlich unsere Sommerferien zu gestalten.
Die letzten Tage Schule waren stockend,
die letzten Tage Praktikum so verlockend.
Wir haben es geschafft, haben was erreicht,
haben uns gewundert, wie schnell ein Jahr verstreicht.
Ich glaube wir können alle stolz auf uns sein,
wir sind alle hart wie Stein.
Haben den ganzen Stress überlebt,
auch wenn unsere Gefühle haben widerstrebt.
Haben Spaß gehabt und Leistungen erbracht,
haben viel gelernt und uns dabei entfacht.
Ich fass es nicht, dass wir jetzt hier stehen,
ein Jahr ist jetzt um und wir sehen einige gehen.
Eigene Wege, die sie bau‘n,
eigene Ziele, die sie bestau’n.
Doch die meisten machen weiter,
ob in Voll- oder Teilzeit, wir sind heiter.
Was uns hat ein wenig geschockt,
Klassen werden vermischt, das haben wir abgeblockt.
Doch im Endeffekt, wir lassen es zu,
geben dem Ganzen ´ne Chance, das ist der Clou.
Schließlich ändert das nichts,
an dem was wir haben erlebt,
im Mittelpunkt dieses Gedichts,
hat unsere Klassengemeinschaft uns bewegt.
Fangen wir damit an, dass wir uns haben
von Anfang an gut verstanden und gaben
den anderen eine Chance uns kennen zu lernen,
wie es weiter ging stand nur in den Sternen.
Doch das Schicksal hat es gut mit uns gemeint,
hat uns alle ungemein miteinander vereint.
Natürlich gibt es in jeder Gruppe Rollen,
das haben wir gelernt,
doch es liegt daran was wir wollen,
dass wir uns nicht voneinander entfern.
Wir kamen zurecht, jeder hat sich gefunden,
hat vielleicht den ein oder anderen Meilenstein überwunden.
Wir haben zusammen gelacht, aber auch mal aufgeregt,
doch beides zusammen hat unsere Klassengemeinschaft nur angeregt.
Wenn ich daran denke, dass sich jetzt einiges wird ändern,
zerrt es an meinen Bändern.
Diese Klasse so nun hinter mir zu lassen,
ehrlich gesagt macht mir das zu schaffen.
Ich glaube damit bin ich nicht allein,
ich glaube das berührt sogar den Ein Stein.
Wenn Freundschaften entstehen, Wege sich trennen,
tun diese Tatsachen in unseren Herzen brennen.
Doch ich habe gelernt, dass Abschied dazu gehört
und man Dinge hinter sich lassen muss;
ein Freund davon war ich noch nie,
doch mit der BFS2B wie wir sie kannten ist jetzt Schluss.
Immer wieder erstaunlich zu sehen,
wie Freundschaften können so schnell entstehen.
Doch manchmal denk ich, dass Zeit nicht viel ausmachen tut,
wenn die Chemie stimmt, dann versteht man sich eben direkt gut.
So hab ich es erlebt, so sehe ich es auch jetzt,
wie jeder den anderen hier wertschätzt.
Ich trau mich zu sagen, ich hab euch gern,
auch wenn ich mich manchmal halte von Gefühlen fern.
Es hat mir Spaß gemacht in die Schule zu kommen,
Spaß gemacht mit euch anzukommen.
Auch wenn wir uns manchmal gefragt haben was das soll,
haben wir alle Fächer gemeistert voll.
Ob Werken, Gitarre oder doch Politik,
geschafft haben wir sogar mit dem Jörg die Musik.
Sicher waren wir uns nicht bei jedem Fach,
waren nicht mehr bei jedem so wach.
Doch trotzdem alles durchgezogen,
schließlich wollen wir werden Pädagogen.
Wenn ich hier so in die Gesichter schau,
ich wusste dieser Tag wird grau.
Wir sitzen alle hier zusammen,
wollen unser Zeugnis empfangen,
doch da ist so viel mehr.
Ich sehe in eure Gesichter und sehe doch so viel:
da ist Freude, weil das Jahr ist nun vorbei,
da ist Mut, weil wir alle waren mit dabei,
da ist Trauer, weil unsere Klasse hat ein Ende,
da ist Glück, weil uns jemand gab solch eine Spende.
Vielleicht sehe ICH auch nur mein Spiegelbild,
vielleicht empfindet ihr das gerade nur mild.
Vielleicht übertreibe ich, vielleicht weine ich,
doch vielleicht teilt jemand diese Gefühle.
Ich bin in diese Klasse gekommen,
fühlte mich stets angenommen
und hoffe so ging es euch auch.
Ich habe euch kennen gelernt,
hab Vorurteile entfernt
und euch schließlich lieb gewonnen.
Ich bin berührt, ich bin gestärkt,
hat dieses Jahr hier wohlbemerkt,
mich weiter gebracht, stärker gemacht,
und schlussendlich an mein Ziel näher gebracht.
Einigen von euch, den wird es genauso gehen,
wollen Erzieher werden und wir werden sehen,
wohin uns diese Schule noch führt,
welcher Themenbereich uns noch so berührt.
Ich bin offen für alles, lasse mich überraschen,
hab sowieso immer einen Plan B in den Hosentaschen.
Freuen tu ich mich sehr,
was diese Ausbildung gibt so her.
Erzieherin will ich werden, auf jeden Fall,
trotz Hitze, Regen, Sturm und Schneeball.
Die Umstände sind mir egal,
Bezahlung auch sehr schmal, aber was soll’s.
Darum geht es hier schließlich nich,
nicht für mich.
Die Kinder sind es bei mir,
die mir diese Kraft geben hier.
Ich denke an sie, sie motivieren mich,
hoffentlich geht nichts gegen den Strich.
Ich bin mir nicht sicher, wie ihr darüber denkt,
welcher Gedanke euch bei dieser Sache lenkt.
Doch eigentlich schon, ich glaube fest,
dass euch der Gedanke an Kinder nicht mehr los lässt.
Und dafür sind wir doch alle hier,
wir wollen Kinder glücklich machen, sie begleiten,
sie kennen lernen, auch ihre Kernseiten.
Wir wollen helfen und unterstützen,
bei ihrer Entwicklung sind wir ihre Armstützen.
Für mich da gibt es nichts schöneres,
ein Kinder Lächeln, ein ehrliches.
Und wenn ein Kind eigentlich den Glauben verliert,
von Eltern vielleicht abserviert,
ja was könnte denn noch schöner sein,
wenn das Kind wieder Vertrauen hat, in dein.
Es glaubt wieder an die Menschheit, glaubt an sich,
und ein Superheld wird aus dem Bösewicht.
Kinder sind so einzigartig, sie sind einfach toll,
in ihnen steckt so viel Leben und zwar voll,
vom kleinen Zeh, bis zum Schopf,
vom Zehnagel bis zum Kopf.
Wir sollten sie bewundern und auch mehr beachten,
sie sind wichtiger als wir vielleicht dachten.
Sie sind unsere Zukunft, sie und nicht wir,
bei ihnen entscheidet sich, wie lange wir noch bleiben hier.
Gute Erziehung, das ist wichtig,
damit sich jedes Kind entwickelt richtig.
Das ist nicht immer leicht, manchmal wirklich schwer,
so lange ist es noch gar nicht her.
Hab Erfahrungen gemacht, nicht immer so leicht,
doch mein Bild vom Kind, das blieb gleich.
Jedes Kind ist wertvoll, egal ob gut oder „schlecht“,
denn jedes Kind, das hat das Recht,
auf eine unbeschwerte Kindheit, so oder so,
egal wie sie leben und wo.
Ich kann es einfach nicht beschreiben,
kann meine Schulden einfach nicht begleichen.
Denn zumindest mir gibt diese Arbeit so viel,
kann es kaum erwarten bis ich bin am Ziel.
Möchte meine Ausbildung schaffen,
mich immer wieder aufraffen,
denn dieser Job, der ist es wert.
Wenn andere sagen: „Ach ist doch nur ein bisschen spielen“,
möchte ich am liebsten auf sie zielen… mit…. Einer Wasserbombe.
Diese Arbeit, das ist so viel mehr,
gibt Kind und Erzieher so viel her.
Was würden wir schließlich nur ohne Erzieher machen?
Wer regelt denn dann die ganzen Sachen?
Wer passt dann auf, dass die Erziehung gelingt?
Wir brauchen Erzieher, unbedingt.
Abgekommen vom Thema,
unterbrochen das Schema.
Geht es hier um unsere Klasse,
wollte nochmal sagen, dass ich es nicht fasse,
dass wir uns jetzt nun trennen,
nachdem wir uns gerade erst lernten kennen.
Doch wir können’s nicht ändern, es ist entschieden,
müssen diese Konstellation heute verabschieden.
Vielleicht ist das schwierig, vielleicht auch traurig,
vielleicht macht uns das auch misslaunig.
Nach so kurzer Zeit, ich glaub es nicht,
sind wir näher zusammen gerückt, ganz schön dicht.
Wir hielten zusammen, wir waren eins,
und aus diesem eins wird jeder wieder seins.
Wir nehmen Abschied von dieser Gemeinschaft,
sagen danke, für das was wir haben geschafft.
Ich glaube an Abschied, Freunde und Glück,
unsere Klasse die war wirklich verrückt.
So viele Persönlichkeiten, so viel zu lachen,
haben erlebt so viele Sachen.
Doch das wichtigste was zählt:
wir haben uns eingelassen,
getraut in dunkle Gassen,
ein Abenteuer, was unberechenbar war.
Dieses Jahr war eine schöne Zeit,
unser aller Lächeln, das ist breit.
Ausbildung, ein großer Schritt,
denken wir irgendwann mit Freude daran zurück.
Und vielleicht, so Gott es will,
denken wir in vielen Jahren still,
zurück an diese Zeit,
wie lang wir gelaufen sind, so weit
und wo wir schließlich angekommen sind.
Einen Schritt geschafft, es geht noch weiter,
die nächsten Stufen folgen, auf der Leiter.
Egal welchen Weg ein jeder von uns wählt,
dieses Jahr wird zusammen gezählt.
Denn daran ändert sich nichts, das will ich mal sagen,
überstanden dieses Jahr, ohne großartige Klagen.
Aber das wichtigste war,
jeder von euch sagt „Ja“,
gemeinsam haben wir es gemeistert,
von dieser Klasse… ich bin begeistert.
Jeder von uns ist anders und das ist auch gut.
Jeder von uns ist sich jetzt sicherer, bei dem was er tut.
Ich wünsche euch allen nur das Beste, wohin euer Weg auch geht.
Ich hoffe ihr seid zufrieden, wo immer ihr dann steht.
Gebt nicht auf, kämpft für das, was ihr wollt,
denn wäre doch blöd, wenn ihr den Rest eures Lebens (herum sitzt und) schmollt.