Jenseits von Licht und Schatten: Projekt der SPTZ1A

Die Teilzeitklasse SPTZ1A hat sich mit dem Thema „Jenseits von Licht und Schatten – Blind, na und!?“ beschäftigt.

Die Klasse hat mithilfe zweier Interviews, eines Spielfilms, einer Dokumentation und über den Kontakt zu der Beratungsstelle in der Pagenstecherstraße viel über das Thema „Blindheit“ erfahren. Außerdem konnten die SuS durch verschiedene Wahrnehmungsspiele selber Erfahrungen damit sammeln, wie es sich anfühlt, blind zu sein.

Hier einige Einblicke in dieses spannende Projekt:

 


TZ3 wandelt auf künstlerischen Pfaden

Die Klasse TZ3 hat sich dem Thema „Licht und Schatten“ künstlerisch genähert. Ohne Licht gibt es keinen Schatten. Aber Schatten hat auch schöne Seiten. Wir haben uns im Rahmen unseres Projekts entschieden Alltagsgegenstände zu beleuchten und aus dem entstehenden Schatten Kunstwerke zu gestalten.  Dabei sind faszinierende Bilder entstanden. Besonders viel Freude hat uns die Auseinandersetzung mit der Erarbeitung der Bilder gemacht. Wir konnten sehen, dass jeder und jede Einzelne eine andere Herangehensweise hatte. Diese kreative Arbeit der anderen Art hat den Projektteilnehmer/innen Spaß gemacht.

Wasser kann Licht verteilen und inspirierende Muster werfen.

Der Clown als Sozialkritik.

Hier kommt der Vogel!


Analoge Fotografie im Fokus der BFS2B

Die Schüler und Schülerinnen der 2b haben sich unter Anleitung von Eckhard Heggemann und Friederike Niederdalhoff mit analoger Fotografie (Camera Obscura und schwarz-weiß Abzügen im Fotolabor) beschäftigt.

Nach einer kurzen Einführung in die Basics der Bildgestaltung – goldener Schnitt, Perspektive, Hintergrund, Verhältnis Blende und Belichtungszeit – wurden zunächst einige Probeaufnahmen und Übungen mit den Handykamers gemacht und gemeinsam ausgewertet. Anschließend ging es in zwei Kleingruppen weiter: Gruppe A hat selbst Kameras gebaut, Gruppe B mit analogen Spiegelreflexkameras zum Thema „Gegensätze“ in Osnabrück und Umgebung fotografiert.

Nach Fertigstellung der Kameras hat Gruppe A dann zahlreiche Versuche gestartet, um mit diesen einfachen Geräten ein Motiv auf das Fotopapier zu bekommen – gefragt waren Frustrationstoleranz und sehr viel Geduld. Die Belichtungszeiten für ein Motiv dauerten bis zu 30 Minuten! Auch Gruppe B – an zwei Tagen professionell begleitet durch Paul Schäper, ausgebildeter Fotograf mit eigenem Labor – lernte die Tücken der analogen Fotografie kennen: Film nicht richtig eingelegt: Leider kein Foto. Fotopapier falsch belichtet: Leider kein Foto. Lampe im Labor strahlt zu viel Licht ab: Leider alle Fotos grau in grau.

Fazit: Jedes gelungene Foto wurde gefeiert, für alle Teilnehmer:innen waren es wirklich neue Erfahrungen, es wurde trotz aller Herausforderungen viel gelacht, die Gruppendynamik war wie immer lebendig – und im Klassenraum der 2b hängt eine kleine Ausstellung mit den Ergebnissen.

Enrico Rust resümiert: „Eine Schwierigkeit stellte es dar, die richtigen Belichtungszeiten zu finden, da diese mehrere Minuten abweichen konnten, abhängig vom Tageslicht. Dadurch hat es jedoch umso mehr Freude bereitet, wenn man am Ende ein gelungenes Bild in den Händen halten konnte. Die zweite Gruppe hat in Kleingruppen zu verschiedenen Themen (Menschen, Tiere, Gegenstände, Gebäuse, uvm.) mit einer analogen Kamera fotografiert. Ein besonderer Fokus waren Gegensätze. Besonders viel Freude hat das selbstständige Entwickeln der Fotos im Labor bereitet.“


BFS2CA beschäftigt sich mit Maus Frederick und Schattentheater

Auch die Abendklassen haben gemeinsam mit Ingrid Wessels an Projekten zum Thema „Licht und Schatten“ gearbeitet.

„Nach unseren Ideenfindungen und einem harten Abend voll emsiger Arbeiter/innen, kamen sehr schönen Projekte heraus. Wir hatten ein Schattenmemory: Es gab Schattengesichter, die dann unter den Anwesenden zugeordnet werden mussten. Zudem sahen die Schüler:innen ein Zimmerkino mit der Geschichte von Maus Frederick. Auch das Kamichibai kam zum Einsatz mit einer selbstgeschriebenen Geschichte und einer Reise ins Weltall. Ein Schattentheater war mit an Bord: Hanno Hase verschläft den Frühling. Zu guter Letzt gab es noch eine Art Kino mit dem Grüffelo. Wir, die BFS2Ca, hatten viele schöne gemeinsame Stunden – ein schöner Einklang nach dem Homeschooling. Das Brainstorming war manchmal lang, oder bei den Vorbereitungen kamen noch andere Ideen hinzu. Eine Runde Pizza gab es auch.“ Liebe Grüße von der BFS2Ca


Projekttage an den EFS

Zum Thema „Licht und Schatten“ haben sich die Schülerinnen und Schüler der EFS jetzt viele Gedanken gemacht. Vom Schwarzlichttheater über die Kunst-AG in der Dominikanerkirche, von der Kamera Obscura bis zur Schwarz-Weiß-Quarkspeise: Einen ersten Überblick gibt es in der Bildergalerie.

Weitere Bilder auf dem neuen Instagram-Account der Schule: efs_osnabrueckofficial


Vielfältige Kreativaktionen der O3

Das Ende der Ausbildung rückt für die Oberstufen in greifbare Nähe und der durch Distanzunterricht entstandene Kreativitätsstau wollte sich während der Projekttage endlich Bahn brechen! Der Gestaltungsdrang war daher in der O3 nicht zu bremsen. Der Fokus lag dabei auf der Erprobung von Ideen für Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen.

Hier ein paar kreative und vielfältige Beispiele aus den Projekttagen:

  •  Taschenlampenzaubermemory
  • Sgraffito, kontrastreich mit hellen und dunklen Gedanken
  • Tic Tac Toe mit Knicklicht-Blitzgedanken
  • kohlenschwarze Radieraufhellungen und dramatische Schattengeschichten  stimmungsvolle Knicklichtbewegungen
  • transparente Fenstereinblicke
  • Knicklichttraummalerei
  • bewegte Schattenspots
  • Lichtsicht-Inspirationen Triennale (Bad Rothenfelde)
  • Transparentboxen aus Corona -Testkartons
  • Figuren an Schaschlikspießen (vegan)

Dokumentationsprofifrauen: Abbey mit Unterstützung von Katrin

Aktiv dabei: Selin, Pinar, Simon, Dicle, Nadja, Laura, Lisa. Pascal, Stefanie, Marla, Colin, Melanie, Leah, Celina, Elina, Katrin, Abbey, Inga

In Gedanken dabei: Eileen, Lucie, Carita

Begleitende Lehrpersonen: Maria und Erika


Licht und Schatten im Alltag – Projekte der BFS1A

Die BFS1A hat sich in drei Gruppen zu den Themen Sucht, Rassismus und Leben in Haft aufgeteilt und diese zum Oberthema „Licht und Schatten“ beleuchtet. Zudem haben es sich die zuständigen Lehrkräfte Jörg Spaude und Rebecca Reuter in dieser Woche zur Aufgabe gemacht, den Alltag der SchülerInnen mit etwas mehr Licht zu füllen. Dafür startete jeder Tag mit einer kurzen Geschichte von Hörnchen und Bär und einer kleinen Achtsamkeitsaufgabe (z.B. das Geschenk-Denken). Am Ende eines jeden Tages wurde eine meditative Klanggeschichte durchgeführt.

Bericht „Menschen in Haft“

Wir haben uns mit dem Thema Menschen in Haft, der Darstellung in den Medien und der Realität in deutschen Gefängnissen auseinandergesetzt. Dazu haben wir einen Seelsorger aus der JVA in Vechta interviewt. Wir haben drei Plakate gestaltet, ein graues mit allgemeinen Fragen, ein schwarzes und weißes, auf dem wir die Darstellung in den Medien und der Realität im Gefängnis gegenüberstellen.

Wir merkten in den ersten Tagen schnell, dass wir uns einen realistischen Alltag und das Gefühl der Freiheitsberaubung nicht wirklich vorstellen können. Das Interview hat uns dabei sehr geholfen.

Leider mussten wir zu dem Ergebnis kommen, dass Lichtblicke in einer Justizvollzugsanstalt eher selten zu finden sind. Jedenfalls in unserem exemplarischen Beispiel in Vechta. Trotzdem gibt es ab und zu positive Momente der eigenen intrinsischen Motivation der Häftlinge. Wir sind mit vielen systemkritischen Fragen aus dieser Woche herausgegangen. Wie gehen wir in unserer Gesellschaft mit Strafe und Macht um? Wie fühlt es sich an komplett abhängig von bürokratischen Anträgen zu sein? Und wie immens sind unsere rassistischen Vorurteile in der staatlichen Gewaltenteilung?

Thema „Rassismus“

Wir haben viel über das Thema Rassismus recherchiert und uns erstmal den Begriff erklärt und eine Definition gesucht.

Dabei haben wir festgestellt, dass es verschiedene Formen von Rassismus gibt und vor allem unseren Schwerpunkt auf Alltagsrassismus gelegt.

Wir haben uns ein Rollenspiel dazu ausgedacht, welches Vorurteile und Klischees gegenüber bestimmten Personengruppen beinhaltet. Das Rollenspiel wurde geplant und vorbereitet.

Dann haben wir ein Interview mit einer Person geführt, die von ihren Erfahrungen mit Rassismus erzählt hat und wie sie damit umgegangen ist, bzw. noch umgeht.

Das Video zu unserem Rollenspiel wurde geschnitten und bearbeitet. Hinzu kommt, dass wir ein weiteres Interview mit einem Schüler der EFS geführt haben. Er berichtete über seine eigenen Erfahrungen mit Rassismus in Bezug auf seine Wurzeln und der Herkunft seiner Vorfahren. Außerdem haben wir ein Plakat mit der Schatten- und Lichtseite von Rassismus erstellt. Rassismus vor allem im Alltag steht auf unserer Schattenseite, aber alles was gegen Rassismus durchgeführt wird, steht auf unserer Lichtseite. Dazu zählen Organisationen wie „Black Lives Matter“ oder Zivilcourage zu zeigen, sowie über sein eigenes Verhalten und Denken zu reflektieren.

Thema „Sucht“

Wir haben uns in der Woche erstmal über Süchte wie Drogen- und Alkoholsucht, Esssucht, Mediensucht und der Spielsucht beschäftigt. Wir haben außerdem zwei Interviews geführt. Das erste Interview haben wir mit einem ehemalig drogensüchtigen Mann geführt. Er ist jetzt 72 Jahre alt und hat uns seinen Weg in die Sucht erzählt. Zudem berichtete er, wie seine Sucht verlief und wie er es am Ende geschafft hat aufzuhören und ein Leben mit Arbeit, Frau und Kindern aufzubauen. Uns hat besonders beeindruckt, dass er in der Klinik, in der ihm geholfen wurde, eine Stelle als Arbeitstherapeut bekommen hat. Unser zweites Interview war mit einer Mitarbeiterin der Diakonie, die uns erzählen konnte, welche Substanzen momentan bei den Jugendlichen im „Trend“ liegen, wo man sich Hilfe suchen kann und wie dort geholfen wird. Wir haben uns dann dafür entschieden, dass wir unsere Präsentation mit Fotos darstellen und damit Licht und Schatten im Alltag verdeutlichen.

 

 

 

 

 

 


Elf staatlich geprüfte Heilpädagog:innen feiern Abschluss

„Sie sind ein Gewinn für die Einrichtungen, in denen Sie arbeiten und künftig tätig sein werden. Sie sind aber auch ein Gewinn für unsere Gesellschaft, denn in vielen Bereichen sind wir von einer hochwertigen Qualität inklusiver Arbeit leider noch sehr weit entfernt.“ Mit diesen Worten verabschiedete Schulleiterin Ulrike Kläfker Ende Januar die elf nun staatlich geprüften Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, die die Evangelischen Fachschulen Osnabrück (EFS-OS) nach einer 30-monatigen Ausbildung in berufsbegleitender Form mit dem Examen verlassen haben. Wurden die Abschlussfeiern der EFS in den Jahren zuvor in der Lutherkirche gefeiert, fand die Veranstaltung diesmal im Klassenverband in der Schulaula statt. Dank Technik konnten sich aber alle, die in Quarantäne waren oder nicht dabei sein konnten, digital zuschalten.

Klassenlehrerin Kirsten Sülzle-Temme lobte in ihrer Ansprache insbesondere das respektvolle und humorvolle Miteinander der Klasse in den aufgrund der Pandemie besonders herausfordernden Zeiten. Das erste Ausbildungsjahr habe die Klasse an viele neue Themenbereiche herangeführt. Neben theoretischen Aspekten der Heilpädagogik, der Psychologie, der Medizin und der Diversität habe stets die persönliche Weiterentwicklung im Rahmen der Heilpädagogik im Vordergrund gestanden. Auch diagnostische Verfahren, kreative und musische Medien sowie Methoden zur Teammoderation seien wichtige Themen gewesen.

Sülzle-Temme berichtet: „Anfang 2020 fand unser herkömmlicher Unterricht plötzlich ein abruptes Ende und warf uns alle in eine völlig neue Situation.“ Diese habe die Klasse gemeinschaftlich jedoch gut gemeistert. Eine besondere Erfahrung sei das gemeinsame Theaterprojekt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Arche Tecklenburg gewesen: „Für ein paar Stunden standen nicht mehr die Sorgen und Ängste der Pandemie, sondern nur der Augenblick, die Freude am Theaterspiel und die Schönheit des Tages im Vordergrund.“ Sülzle-Temme resümierte: „Ihr habt viel Wissen und methodisches Können im Gepäck, das euch sicher gut für den Beruf der Heilpädagogin und des Heilpädagogen ausstattet. Und eins wisst ihr nun ganz sicher: Ihr könnt stürmischen Zeiten standhalten und sogar zu Bestleistungen auflaufen, denn alle von euch können heute mit Stolz auf ihre Zeugnisse blicken.“

Für gute Stimmung sorgten bei dieser fröhlichen Feier auch Aktionen der Klasse wie „Der letzte Kampf“ (ein Bild in Boxerverkleidung) sowie weitere Rückblicke auf gemeinsame Erlebnisse wie Waldtage, Kreativprojekte, Exkursionen und mehr. Die Organisation der Abschlussfeier hatte Verena Jannaber in Kooperation mit der Klasse übernommen. Einige Pädagog:innen waren bei einer spontanen Improeinlage dabei. In der HP-Klasse gab es einige Schüler:innen, die drei Ausbildungen an den EFS gemacht haben – von der Sozialassistenz über die Erzieher:innenausbildung bis zur Heilpädagogik. In der Teilzeitversion bedeutet das: Sie haben die Evangelischen Fachschulen sieben Jahre besucht.


Schüler*innen der TZ4 erhalten Examen

„Mit Abstand die beste Feier seit langem“, so lautet das Fazit der Schülerinnen und Schüler, die Ende Januar ihr Examen zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern an den Evangelischen Fachschulen Osnabrück (EFS-OS) gefeiert haben. Und dass, obwohl aufgrund der Corona-Pandemie leider keine Familienmitglieder oder Freunde dabei sein konnten.

In der stimmungsvoll geschmückten Aula blickten die 26 Absolvent:innen auf vier erlebnis- und lehrreiche Jahre zurück, denn sie gehörten der Teilzeitklasse 4 an den EFS an. Das bedeutet: Sie besuchten die EFS dreieinhalb Jahre an drei Abenden in der Woche sowie an diversen Samstagen und in Blockwochen – ein besonderer Kraftakt, bei dem Familie und Ausbildung, Beruf und Lehre in Einklang gebracht werden müssen.

Absolventin Mareike Schulte zieht positive Resonanz: „In meiner schulischen Laufbahn habe ich so viele Schulen von innen erlebt und auch so viele Lehrerinnen und Lehrer. An den EFS habe ich zum ersten Mal ein Gefühl der fairen und vom Herzen bemühten Begleitung durch die Pädagogen erfahren. Und ich bin sehr froh, dass ich mit dieser Erfahrung meine Schullaufbahn beenden durfte.“

Pädagogin Anke Meckfessel gab den AbsolventInnen mit: „Ich habe euch als kluge Frauen und Männer kennengelernt. Und besonders hat mich beeindruckt, wie sehr ihr euch als Gruppe verbunden habt. Obwohl eure Klasse anders ist als vor dreieinhalb Jahren, hat eine Verbindung zwischen euch bestanden. Niemand musste allein bleiben. Für diejenigen, die hier heute sitzen, hat sich immer jemand gefunden, die/der dafür gesorgt hat, dass der nächste Weg nicht allein gegangen werden musste.“ Als Erinnerung an diese geschaffenen Verbindungen erhielt jede und jeder ein Stück Band.

Klassenlehrkraft Kristina Nolte berichtete in ihrer Ansprache über Highlights mit der Klasse und hob die besondere Harmonie und Unkompliziertheit der TZ4 hervor. Ein weiterer Höhepunkt der Abschlussfeier war die Rede des Klassensprechers Markus Wesner. Dieser hatte sich sehr persönliche Gedanken zur Ausbildung gemacht und sie in ein musikalisches Medley gepackt. Mit viel Witz und Ironie begeisterte Markus die Teilnehmenden und bekam Standig Ovations. Die Feier endete nach Ausgabe der Zeugnisse und einem Fun-Bag überreicht von Kristina Nolte mit Klavierspiel und Gesang von Mareike Heimbrock.


Theaterpädagogischer Projekttag „Frühlings Erwachen“

 

 

Seit September 2021 beschäftigen sich die drei Unterstufenklassen im Fach Deutsch mit Wedekinds Kindertragödie „Frühlings Erwachen“. Dieses Drama hat seine Aktualität bis heute bewahrt, obwohl es bereits 1891 veröffentlicht wurde.

Es geht um die drei jugendlichen Hauptfiguren Wendla, Moritz und Melchior, die unter den Herausforderungen der Pubertät leiden und in ihrer Entwicklung von ihren Eltern mehr oder weniger im Stich gelassen werden. Die Situation spitzt sich dermaßen zu, dass zwei von ihnen sterben, Wendla an den Folgen einer Abtreibung, Moritz suizidiert sich, weil er aufgrund seiner schulischen und persönlichen Probleme keinerlei anderen Ausweg sieht. Nur Melchior, der immer wieder versucht, sich rational zu verhalten und sich traut, den Erwachsenen mutiger entgegen zu treten, überlebt – allerdings auch mit großen Blessuren.

Zum Abschluss der Unterrichtseinheit konnte erfreulicherweise ein Theaterprojekttag mit dem Team der Theatervermittlung des Stadttheaters Osnabrück stattfinden.
Die U1 wurde dabei von Paula Römer angeleitet, die ihren Workshop folgendermaßen angekündigt hatte:

„Melchior: Wovon träumst du, wenn du allein bist?“
Wir beschäftigen uns mit Marthas, Wendlas und Melchiors Träumen, Wünschen und Ängsten.
Was für Gedanken wälzen sich in ihren Köpfen?
Was für Gefühle werfen sie aus der Bahn?
Was möchten sie der Welt erzählen?
Gemeinsam schreiben und entwickeln wir Texte und erforschen dabei Möglichkeiten der szenischen Umsetzung.

Und dieses Programm wurde mit der U1 sehr engagiert umgesetzt. Nach einem sportlichen Warming Up versetzten sich die Schülerinnen und Schüler in die drei Hauptfiguren und ihre Gefühle und schrieben in Gruppen eigene Texte dazu – Texte, die auf den Geschehnissen des Dramas basieren und doch weit darüber hinaus gehen. Entstanden sind Anklagen, berührende und schmerzende Anklagen an die Generation der Erwachsenen, die autoritär und bigott in der Erziehung der Kinder versagt haben und damit verantwortlich sind für diese „Kindertragödie“. Anschließend probten die Gruppen die Inszenierung der eigenen Texte mithilfe ästhetischer Mittel – dabei entstanden sehr beeindruckende Szenen, die verdeutlichten, wie intensiv sich die Beteiligten mit dem Drama und der theatralischen Umsetzung auseinandergesetzt haben.

Friederike Niederdalhoff, 1.2.22