„Einheit in Vielfalt“ – Jubiläumsgottesdienst zum 90. Geburtstag der EFS

Am Freitag, 22. November, 90 Jahre nach der Entstehung der Ev. Fachschulen Osnabrück, fand mit einem Gottesdienst in der Lutherkirche und einem Sektempfang in der Aula der EFS der abschließende Festakt zum Jubiläumsjahr statt. 1929 hatte Pastor Schmelzkopf (St. Katharinen,Osnabrück) das Evangelische Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnenseminar gegründet.
Heute besuchen 398 Schüler*innen zwischen 16 und 58 Jahren  die Ev. Fachschulen für Sozial- und Heilpädagogik in Osnabrück. Sie werden unterrichtet von 46 Lehrkräften in 18 Klassen und lernen ihren Beruf in Vollzeit oder in einer berufsbegleitenden Ausbildungsform.

Ulrike Kläfker, Schulleiterin der EFS, begrüßte  die zahlreichen Gäste  herzlich in der Lutherkirche und leitete den Gottesdienst mit einem Dank ein:
90 Jahre Ev. Fachschulen für Sozial- und Heilpädagogik in Osnabrück – ein guter Grund zum Feiern. Ein guter Grund dankbar zu sein für die vielfältigen Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten, für die Gemeinschaft in der Schule und die gute Unterstützung vieler beteiligter Menschen und Einrichtungen, um eine Ausbildung mit guter Qualität und guten Entwicklungswegen für alle Schülerinnen und Schüler bieten zu können.

Anschließend stellte Frau Kläfker die vielfältigen Verbindungen und Netzwerke der EFS zu den Kirchenkreisen, den Kirchengemeinden, den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Nachbarschaft am Schölerberg und vielen weiteren Kooperationspartnern dar und betonte die zentrale Bedeutung dieser gelingenden Zusammenarbeit.  Das Kuratorium der EFS, welches die gesamte Entwicklung der EFS begleitet, wurde aufgrund seiner Relevanz noch einmal besonders hervorgehoben:

„Das Kuratorium der EFS begleitet im Auftrag des Verbandes die schulische Arbeit sehr eng und verantwortet die wirtschaftlichen Entscheidungen. Besonderer Dank geht an Herrn Windmöller, der die Entwicklung der EFS viele Jahrzehnte mitgetragen und verantwortet hat – an Herrn Kreutzfeld, der ebenfalls sehr lange im Kuratorium mitgearbeitet und uns juristisch beraten hat. Ohne den Sachverstand und das Engagement von Herrn Böhne wären unsere baulichen Vorhaben in den letzten Jahren nicht so reibungslos verlaufen. Herr Sommer hat  als Erzieher, Heilpädagoge und ehemaliger Kommunalpolitiker fachliche und politische Aspekte eingebracht. Frau Hübner-Roehl nimmt als Vorsitzende an unseren Gesamtkonferenzen teil und ist immer nah am Geschehen und an den Menschen in der Schule. Frau Kroos-Kuhlenbeck und Herr Goettker bringen ihre Erfahrungen aus der Schulleitungsarbeit ein und bieten einen guten fachlichen Austausch. Seitens der kirchlichen Verwaltung hat Herr Knäblein das Wohl der Schule viele Jahrzehnte im Blick gehabt und in den letzten Jahren hat  Herr Pohle aus der Finanzabteilung das Kuratorium in wirtschaftlichen Fragen und finanziellen Angelegenheiten beraten.“

Überleitend zum Gottesdienst dankte Ulrike Kläfker allen Beteiligten und betonte die Wichtigkeit der vielen „Bausteine“, die die EFS zu einem lebendigen Ganzem machen:  „Damit die „EFS“  mit guter Qualität und umfassend versorgt arbeiten und funktionieren kann, bedarf es vieler Kompetenzen und passendem Sachverstand, vielfältiger Unterstützung, Beratung und Begleitung. Dann wird aus vielen Teilen ein Ganzes.“

Der Festgottesdienst stand unter dem Thema: „Einheit in Vielfalt“
Die EFS sind vielfältig – und das seit 90 Jahren. Die Vielfalt der Schule betonte Dr. Jeska in seiner Predigt über den 1. Korinther 12: Ein Leib, viele Glieder. Die Unterschiedlichkeit und die verschiedenen Profile, Talente und Fähigkeiten könnten  in der Schülerschaft, beim Kollegium und in der Schule selbst entdeckt werden. Dabei hob er die unterschiedlichen Ausbildungsgänge mit ihrem jeweils eigenen Profil besonders hervor.

Die Geschichte der EFS und des Berufs der Ezieherin wurden in den Grußworten durch Frau Dr. Otto-Schindler der Nds. Landesschulbehörde und Frau Westmann (stellvertretende Bürgermeisterin) aufgegriffen.

Frau Dr. Otto-Schindler betonte, dass die sozialpädagogische Ausbildung als eine der wenigen beruflichen Fachrichtungen expandiere. „Wir müssen uns nicht verstecken, sondern können selbstbewusst durch das Land gehen.“ Zusätzlich griff sie eine OECD-Studie auf, die zeigt, wie der Erzieherberuf an Attraktivität gewinne. Frau Dr. Otto-Schindler attestierte der EFS: „Ich finde sehr viele Parallelen zur Studie.“ Dabei ging sie insbesondere auf die Teilzeit-Modelle der EFS ein oder die berufsbegleitenden Fort- und Weiterbildungsangebote.

Frau Westmann bemerkte in ihrem Grußwort, dass die EFS „im Herzen auch nach 90 Jahren jung geblieben sind durch eine stetige Weiterentwicklung“ und damit aus der Bildungslandschaft in Stadt und Landkreis nicht mehr wegzudenken sei.

Nach der Präsentation einiger Fotos aus den neun Jahrzehnten EFS formulierte Ulrike Kläfker das Schlusswort des „offiziellen“ Teils der Veranstaltung:
Eine lebendige, freundliche, dem einzelnen Menschen zugewandte Schule zu bleiben, die demokratische Prozesse und Partizipation ernst nimmt, die mit hoher Fachlichkeit Bildungsaufgaben bewältigt und Menschen dazu befähigt, den wichtigen Beruf der Erzieher*in zu erlernen, ist für uns als Lehrer*innenteam der Fachschule eine zentrale Aufgabe. In unserem Umgang miteinander, im Unterricht, in unseren Gottesdiensten im Laufe des Schuljahres, bei den Abschlussfeiern, Schulversammlungen, den Studienfahrten  versuchen wir zu zeigen, was evangelisch fundierte Bildungsarbeit für uns ist. Jeder Mensch ist wertvoll. Jeder Mensch ist geschaffen nach dem Bilde Gottes und daher sein geliebtes Kind. Menschen können, wie gerade gesungen:

„Aufstehn,
aufeinander zugeh’n,
voneinander lernen miteinander umzugehn und sich nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehn.“

Kollegium, Mitarbeiterschaft, Schülerschaft und Kuratorium freuen sich auf die nächsten spannenden Jahre in den evangelischen Fachschulen Osnabrück.

Beim anschließenden Sektempfang wurden viele interessante Gespräche mit den Mitarbeiter*innen der kooperierenden Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie mit den zahlreich erschienenen Netzwerkpartner*innen geführt – über die Vergangenheit und die Zukunft der Ev. Fachschulen Osnabrück.

Den Gottesdienst gestaltete die U3 mit Birgit Jäger, die musikalische Gestaltung übernahm die BFS 2a mit Jörg Spaude – und für das leibliche Wohl sorgten das Hausteam sowie die Verwaltungsmitarbeiterinnen der EFS! Vielen Dank!

Verena Jannaber und Friederike Niederdalhoff, 27.11.19