„Sie sind ein Gewinn für die Einrichtungen, in denen Sie arbeiten und künftig tätig sein werden. Sie sind aber auch ein Gewinn für unsere Gesellschaft, denn in vielen Bereichen sind wir von einer hochwertigen Qualität inklusiver Arbeit leider noch sehr weit entfernt.“ Mit diesen Worten verabschiedete Schulleiterin Ulrike Kläfker Ende Januar die elf nun staatlich geprüften Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, die die Evangelischen Fachschulen Osnabrück (EFS-OS) nach einer 30-monatigen Ausbildung in berufsbegleitender Form mit dem Examen verlassen haben. Wurden die Abschlussfeiern der EFS in den Jahren zuvor in der Lutherkirche gefeiert, fand die Veranstaltung diesmal im Klassenverband in der Schulaula statt. Dank Technik konnten sich aber alle, die in Quarantäne waren oder nicht dabei sein konnten, digital zuschalten.
Klassenlehrerin Kirsten Sülzle-Temme lobte in ihrer Ansprache insbesondere das respektvolle und humorvolle Miteinander der Klasse in den aufgrund der Pandemie besonders herausfordernden Zeiten. Das erste Ausbildungsjahr habe die Klasse an viele neue Themenbereiche herangeführt. Neben theoretischen Aspekten der Heilpädagogik, der Psychologie, der Medizin und der Diversität habe stets die persönliche Weiterentwicklung im Rahmen der Heilpädagogik im Vordergrund gestanden. Auch diagnostische Verfahren, kreative und musische Medien sowie Methoden zur Teammoderation seien wichtige Themen gewesen.
Sülzle-Temme berichtet: „Anfang 2020 fand unser herkömmlicher Unterricht plötzlich ein abruptes Ende und warf uns alle in eine völlig neue Situation.“ Diese habe die Klasse gemeinschaftlich jedoch gut gemeistert. Eine besondere Erfahrung sei das gemeinsame Theaterprojekt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Arche Tecklenburg gewesen: „Für ein paar Stunden standen nicht mehr die Sorgen und Ängste der Pandemie, sondern nur der Augenblick, die Freude am Theaterspiel und die Schönheit des Tages im Vordergrund.“ Sülzle-Temme resümierte: „Ihr habt viel Wissen und methodisches Können im Gepäck, das euch sicher gut für den Beruf der Heilpädagogin und des Heilpädagogen ausstattet. Und eins wisst ihr nun ganz sicher: Ihr könnt stürmischen Zeiten standhalten und sogar zu Bestleistungen auflaufen, denn alle von euch können heute mit Stolz auf ihre Zeugnisse blicken.“
Für gute Stimmung sorgten bei dieser fröhlichen Feier auch Aktionen der Klasse wie „Der letzte Kampf“ (ein Bild in Boxerverkleidung) sowie weitere Rückblicke auf gemeinsame Erlebnisse wie Waldtage, Kreativprojekte, Exkursionen und mehr. Die Organisation der Abschlussfeier hatte Verena Jannaber in Kooperation mit der Klasse übernommen. Einige Pädagog:innen waren bei einer spontanen Improeinlage dabei. In der HP-Klasse gab es einige Schüler:innen, die drei Ausbildungen an den EFS gemacht haben – von der Sozialassistenz über die Erzieher:innenausbildung bis zur Heilpädagogik. In der Teilzeitversion bedeutet das: Sie haben die Evangelischen Fachschulen sieben Jahre besucht.